Von rechts gelesen – Sendung 120 – Was »Krabat« zu einem Heimatroman macht

»Krabat« ist unumstritten eines der erfolgreichsten Jugendbücher Deutschlands. Auch Erwachsene vermag die Geschichte rund um die merkwürdigen Vorgänge in der Mühle Schwarzkollm noch zu fesseln. Die düstere Stimmung und die feste Verwurzelung in der Sagenwelt der Oberlausitz machen das Buch bis heute lesenswert. Allerdings sieht das nicht jeder so: Der Autor Otfried Preußler steht in der Kritik. Philip Stein und Volker Zierke besprechen im Podcast den Roman »Krabat«, die Biografie seines Autors und seinen Bezug zur Heimat.

4 Gedanken zu „Von rechts gelesen – Sendung 120 – Was »Krabat« zu einem Heimatroman macht“

  1. Das muß ich auch sagen, und es motiviert mich in der Tat, daß Buch jetzt nochmal als Erwachsener zu lesen, soll ja durchaus gewinnbringend sein. Den Kindern vorlesen wird vermutlich nichts werden, die meisten der Gören werden, wohl wenn es dann mit 13-14 soweit ist, daß Buch selber verschlingen wollen (vielleicht sind dann jüngere Geschwister da, bei deren Vorlesung daß ältere Kind mit-partizipiert, so war es bei mir).

    Uncool allerdings, daß es hier gerade die Ausgabe aus dem bekannten Schmuddelverlag sein muß. Der Verlag gehört geschlossen/enteignet oder zerschlagen, jedoch werd ich den Teufel tun und diesen Verlag auch nur mit einem einzigen Kauf unterstützen. An der Stelle wird klassisch mit den Füßen abgestimmt. Mir ist dabei bekannt, daß sich Stein & Zierke als Speerspitze der rechten »Liberalgeneration« häufig darin gefallen, bestimmte logisch-konsequente Grundsätze vieler Kameraden zu belächeln und als albern abtun – wie auch immer man das rechtfertigen mag. Was ich als schädlich erkannt habe, daß konsumiere, nutze oder unterstütze ich nicht wirtschaftlich, wär ich doch bescheuert und würde zu dessen Bestehen beitragen; egal ob toxischer Wokismus-Verlag oder bestimmte Eßwaren. :hint Wie auch immer, hab euch trotzdem lieb und gut, daß ihr das Thema »Krabat« aufgegriffen habt, denn ich fürchte, daß wir es mittlerweile mit einer Schülergeneration zu tun haben, die all die Preußler-Geschichten standardmäßig nicht mehr kennt.

  2. Ich finde das Lob auf den Thienemann Verlag überzogen und ich vermute, Herr Stein, daß Ihnen gewisse Kleinigkeiten nicht aufgefallen sind, mir nämlich auch erst nicht. Ich will das erklären: Wir lasen zunächst die kleine Hexe mit einem alten Büchereiexemplar und haben uns dann die Jubiläumsausgabe zugelegt, die sah absolut identisch aus. Aber ich wußte noch, daß es in der alten Version „Holzklaubweiber“ gab, weil ich dieses Wort so schön fand. Beim erneuten Vorlesen hießen die aber plötzlich „Holzsammelfrauen“. Im Buchladen drauf angesprochen waren sie auch erstaunt (es gibt Linke, die kein Gender mögen…) und haben das beim Verlag nachgeforscht und es ist so, daß Thienemann die Bücher systematisch reinigt. Ich kaufe Kinderbücher und immer mehr auch meine eigenen fast nur noch antiquarisch oder neue bei Ihnen oder Antaios. Ich würde den Krabat nur neu kaufen, wenn Thienemann garantiert, daß der ursprüngliche Text nicht verändert wurde.

    Übrigens Thema Weib – Frau. Im Gegenuni-Seminar über das Nibelungenlied haben sie das angesprochen: Dem Wort „Mann“ entspricht mitnichten das Wort „Frau“, sondern das Wort „Weib“. Der „Frau“ entspricht der „Herr“ und die „Dame“ ist die „Frau“ im französischen. männlich/weiblich, Frau Meier, aber nicht Mann Meier, sondern Herr Meier, da sieht man es schon.

    Daran sollten wir uns halten, denn das „Weib“ ist wie der „Neger“, „Mohr“ oder „Zigeuner“ Opfer des linken Reformwahns geworden. Wir dürfen uns aber von denen unsere Begriffe nicht zerstören lassen.

    Übrigens ist es DAS Weib. Also hat noch nicht mal das Weib ein weibliches Pronomen…

    1. Vielen Dank für diesen sehr guten und wichtigen (!) Kommentar. Wie im Podcast erwähnt, garantiert Thienemann, dass an der neuen »Krabat«-Ausgabe textlich nichts geändert wurde. Ich muss aber auch zugeben, dass wir es natürlich nicht Wort für Wort überprüft haben. So ich das sehen konnte, wurde im »Hotzenplotz« auch nichts verändert. Ihr Beispiel ist natürlich dennoch überaus bedenklich, und natürlich vollumfänglich abzulehnen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert