Empfehlungen zu Ostern

Feiern Sie so wie Volker Zierke kommende Woche eher ein Jahreskreis-, ein Sonnenfest, oder halten Sie es wie Benedikt Kaiser und begehen den Anfang der österlichen Freudenzeit? Ich habe diese beiden Autoren und zusätzlich Nils Wegner nach ihren Buchempfehlungen zu Ostern gefragt.

Außerdem: Was empfehle ich als Verlagsleiter Ihnen? Und welche Kinder- und Jugendbücher könnten Sie verschenken? Hier eine Übersicht.

Was unsere Autoren empfehlen

Volker Zierke

Wale und Nachtfalter ist der ungewöhnliche Titel eines ungewöhnlichen Buches. Szczepan Twardoch, der Autor von Drach und Kälte, schreibt darin über das „Leben und Reisen“. Aber das hier ist weder ein klassischer Roman noch ein Reisetagebuch. Twardoch nimmt uns mit in seine Welt, die eines Schriftstellers, und teilt seinen Blick auf die Welt mit uns. Er gräbt in schlesischer Erde, spricht von Frauen und Liebe, will Identität und Weltanschauung handfest machen. Und scheitert damit, so wie alles scheitert, was geschrieben steht. Aber: Wir lesen es trotzdem gern. Wale und Nachtfalter ist ein Blick hinter die Kulissen eines Erzählers, kein Herumdoktern an Oberflächlichkeiten, sondern an den Wurzeln. An jeder Ecke finden wir alte Bekannte aus Twardochs Romanen. Ich weiß selbst nicht, was das ist – aber es ist gut!

Benedikt Kaiser

Die AfD, so heißt es ganz aktuell im radikal linken Monatsmagazin konkret, habe „vielerorts die gesellschaftliche Hegemonie schon errungen“, und in der nicht minder scharf linken Jungle World sekundiert man, die AfD steige „nicht unbedingt dort zur gesellschaftlich alles dominierenden Partei auf, wo die Lebensverhältnisse am schlechtesten sind, sondern da, wo es keine re-education gab“. Keine Re- was? Na: Es geht um Reeducation, das heißt: um Umerziehung hin zu „westlichen Werten“ und „westlichen Normen“ (Individualismus, Kapitalismus, Gemeinschaftsüberwindung usw.). Wer heute die Erfolge patriotischer, volksverbundener, rechter oder wie auch immer genannter nonkonformer Politik im Osten der BRD verstehen will, während der Westen zögerlicher nachfasst, weil der Alltagsverstand eben deutlich stärker „reeducated“ ist, kommt an Caspar von Schrenck-Notzings Standardwerk Charakterwäsche nicht vorbei. Es ist ein Augenöffner, eine echte – und hier lohnt sich mal das überstrapazierte Wort – Pflichtlektüre. Es hätte kein „1968“ ohne Umerziehung gegeben, keinen Erfolg der linken Westbindungsideologen der Frankfurter Schule ohne vorhergehende liberale Erziehungsarbeit der Reeducation-Planer. Ob Partei oder Vorfeld – wer dieses Buch nicht gelesen hat, kann die Urgründe der Malaise nicht erfassen und neigt zur Symptombehandlung.

Nils Wegner

Ostersonntag fällt auf den 20. April. Ich weiß, was Sie jetzt denken. Aber Sie wissen nicht, was ich denke. Ich denke an die exakt gleiche Zeit vor elf Jahren zurück. Das war ein heißes Osterwochenende – nicht in Hamburg, wo ich damals lebte, aber in Rom, wo ich Ostern 2014 weilte. Nun wird der 21. April traditionell als Gründungstag der Ewigen Stadt (Natale di Roma) gefeiert. Dementsprechend gab es etliche Veranstaltungen der CasaPound und des befreundeten Kulturvereins Fons Perennis („Ewiger Quell“), wie auch reichlich internationale Kameradschaft in „Cutty Sark“, „Carré Monti“ und darüber hinaus. Denke ich an Ostern, denke ich seitdem an Wiedergeburt (Palingenesis), also greife ich zu Wer gegen uns. Das ist – im eigentlichen Wortsinn – schöne Literatur, und genau so will dieses Buch gelesen werden.

Empfehlungen des Verlagsleiters

Meine Wahl ist mir dieses Jahr sehr leichtgefallen: Ich empfehle Ihnen Ins Blaue von Volker Zierke. Denn ebenjener Zierke, an dessen neuem Roman wir übrigens gerade fieberhaft arbeiten, stellt mein Verständnis der Bedeutung unserer „allgemeinen“ Festlichkeiten immer wieder gekonnt auf die Probe. Warum feiern wir Weihnachten, warum Ostern? Was hat das alles mit unserem heidnischen, was mit unserem christlichen Erbe zu tun? Und wie haben wir über Halloween gestritten … Zierke hat jedenfalls ein ganz eigenes Verständnis von dem und auch Gespür für das, was „zwischen den Welten“ passiert, für Schwingungen und Spirituelles. Klingt das allzu esoterisch für Sie? Ist es gar nicht, es ist essenziell. Ins Blaue ist der Roman zu diesen Überlegungen. Nichts scheint zu Ostern passender.

Und dann sind da natürlich noch die lieben Kleinen. Wir haben ein ganzes Bücherregal für den Nachwuchs eingerichtet. Meine Empfehlungen: Die NibelungenGrimms Märchen und Historische Sagen und Geschichten. Feiern wir unser Erbe!

(Autor: Philip Stein)

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