Ein bisschen Oberflächlichkeit, ein bisschen Bret Easton Ellis, eine Prise Steroid-Missbrauch, (Selbst-)Verstümmelung und ein wenig Anarcho-Terrorismus: So oder so ähnlich könnte die Zutatenliste für den Roman »Schizoid Man« von Sebastian Schwaerzel aussehen, den der Wiener Castrum Verlag jüngst unters Volk brachte. Ob die Geschichte rund um einen geltungssüchtigen Bodybuilder ein Werk ausschließlich für die »Generation Z« sei oder ob hier der erste belletristische Höhepunkt des Jahres auf die Leser wartet, darüber sprechen Philip Stein und Volker Zierke im Podcast.
Für mich steht die sehr bibliophile Form des Buches in starkem Widerspruch zu seinem Inhalt. In solchen edlen Buchdeckeln hätte ich einen klassischen Dichter oder Denker erwartet. Und nicht den Debutromans eines jungen Autoren, voller gewollter Anglizismen, kranker Bilder und Nihilismus.
Aber der Verlag hat sich auch viel Mühe mit dem sehr atmosphärischen Teaser auf YouTube gegeben:
https://youtu.be/MJPfUddmp4Q?si=AB_3KTuwZeHMMsKb
Offensichtlich hat der Roman etwas in den Verlegern angesprochen.
Sehe ich ähnlich. Das ist doch selbst Zynismus, was sonst? Man muß hier auf Erden halt die Zeit absitzen, zu größerem sind wir nicht mehr fähig. Und dann packt mir ein Depp auch noch ein Zeugen-Jehovas-Infoblatt zu einem Domizlaff-Band hinzu, die doch die Ewigkeit der Hölle leugnen! Was für eine Scheiße! Dann würde ich mich erst recht umbringen!