Von rechts gelesen – Sendung 76 – Babylon Berlin

Mit seinem in der Weimarer Republik verorteten Szenario begeistert die deutsche Serie »Babylon Berlin« die Zuschauer. Das Berlin der 20er- und 30er-Jahre gibt viel her: Straßenschlachten zwischen »Roten« und »Braunen«, die Machtkämpfe zwischen konservativen Militärs und liberalen Politikern, Auseinandersetzungen innerhalb der SA, und mittendrin der ermittelnde Kommissar Gereon Rath.

Doch je weiter sich die Serie in die politischen Gefilde wagt, desto zeitgeistiger wird sie auch. Volker Zierke und Philip Stein analysieren, was »Babylon Berlin« taugt.

5 Gedanken zu „Von rechts gelesen – Sendung 76 – Babylon Berlin“

  1. Jetzt wo ich mit „Rücken“ zu Hause sitze lerne ich den Podcast gerade erst so richtig schätzen und höre auch alte Folgen nach. Falls es an Themen mangeln sollte, ich würde mich freuen mal was zum Thema Kleidung zu hören. Stichworte wären da Nachhaltigkeit und traditionelle Kleidung, also Trachten.
    Danke für eure Arbeit.

  2. Liebe Leute,

    ich hatte mir vor Jahren ich glaube die ersten vier Folgen angesehen (ein Bekannter hat mich dazu genötigt, er hatte ein Kleinrolle). Und ich fand es grauenhaft, ich versuche mal die Gründe zusammenzutragen.

    Zuerst: die Folgen sollen lt. Wiki 1929 spielen.

    Zum Thema historische Authentizität: in den Folgen ging’s um Stalinisten vs. Trotzkisten, konkret wird die 1938 (!) gegründete vierte Internationale erwähnt.

    Grenzübergang Deutschland-UdSSR ist der Bahnhof Tauroggen (!). Tauroggen liegt seit 1919 im Memelland und wurde kurz darauf von Litauen annektiert, das sollte man als Rechter eigentlich wissen. Die Verlängerung nach Ober-Ost wurde im ersten Weltkrieg (1915, wenn ich mich recht erinnere) gebaut.

    Der Grenzbahnhof selbst ist eingleisig (sic!). Die Lokomotive ist eine BR 52, ein sog. Kriegslokomotive (wurde ab ca. 1941 gebaut). Die russischen Eisenbahnen haben übrigens Breitspur, es gab niemals Lokomotiven die auf beiden Spuren verkehren konnten.

    Die sowjetischen Soldaten am Bahnhof (was machen eigentlich Sowjets 1929 in Litauen?) tragen Weltkrieg II Uniformen und Waffen. Irgendwann fliegt glaube ich auch ein englischer Doppeldecker aus den 30er Jahren durchs Bild.

    Der angelernte Berliner Dialekt ist absolut grauenhaft (die Schauspieler scheinen alle aus Altschwabenland zu kommen). Die Schauspieler: öffentlich-rechtliche, deutsche Schauspieler. Damit ist alles gesagt.

    Insgesamt nach m.E. alle 5min ein schwerer historischer Fehler, oben nur das, was mir nach Jahren noch in Erinnerung ist.

    Tom Twyker wurde übrigens 1998 mit „Lola rennt“ berühmt, schaut es euch mal an, vielleicht gefällt es Euch.

    Zusammengefasst: Volker Zierke sollte weniger Zeit vor der Glotze verplempern und mehr schreiben.

    Gruss

    Christian

    1. Man muß aber auch ganz klar sagen….sowas interessiert nur eine winzige Minderheit von Korinthenkackern… Dem Rest sind russische Breitspur Lokomotiven völlig egal. Ja, auch die Ju52 ist 1929 noch nicht geflogen, aber immerhin war die Bergmann 28 richtig dargestellt. Who cares? Ist im übrigen ziemlich nervig, mit solchen Nörgel Nerds, denen es hauptsächlich darum geht, ihrem Umfeld Ihr Spezialwissen mitzuteilen, sich Filme oder Serien anzusehen.
      Berliner Dialekt ist im übrigen, eigentlich immer grauenhaft, egal ob angelernt oder original.

      Ich fand es jedenfalls ziemlich lustig, daß Sie sich bei der Darstellung von Horst Wessel, ganz offensichtlich, von dem 1984 Defa Film: „Der Lude“ haben inspirieren lassen. Bei soviel ddr Nostalgie, ist es ja kein Wunder, daß die Kommies so gut weg gekommen sind. Bin irgendwann in der dritten Staffel ausgestiegen, fand es einfach nicht interessant genug.

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