Ein Familienvater steht im Stau, wenig später streift er bewaffnet durch die Stadt und wird von der Polizei gejagt. Das ist die Ausgangslage des 1993 erschienenen Films »Falling Down – Ein ganz normaler Tag«. Ein Film über das Ausrasten, über den Ausstieg, über die Rebellion der bürgerlichen Klasse?
Philip Stein und Volker Zierke haben sich den Film angesehen und erörtern nun, wie kurz der Bundesdeutsche davor steht, so richtig auszurasten.
Schönes Bsp dafür, wie weltfremd dieser Dutschke war und wie viel näher Gottfried Benn mit seinem zynischen Bonmot: „dumm sein und arbeit haben: das ist das Glück“ an der Wahrheit dran ist.
Zum Film, da waren die zeitgenössischen Kritiken sich ja einig, daß er zumindest protofaschistisch wäre, wobei man heute ja nur den Namen Joes Schumacher „googeln“ muß um die Agenda von dem Typen zu kennen und zu wissen, der Film ist einfach Propaganda.
Kurze Frage zum reingeschnittenen Dutschke O-Ton: Im Interview mit Gaus 1967 kann ich die Stelle nicht finden. Auch im gekürzten Transcript nicht (https://www.rbb-online.de/zurperson/interview_archiv/dutschke_rudi.html) — auch klingt der Ton deutlich anders als im Interview mit Gaus, das bei YT zu finden ist. Danke für den Quellenhinweis!
Das war tatsächlich ein Fehler. Der Schnipsel stammt aus: https://www.youtube.com/watch?v=7qidzHgo2lA
Danke. Das ist in der Tat, schon wegen der Referenz auf den linken Terrorismus, deutlich sinniger, dass es nach dem „deutschen Herbst“ 1977 aufgenommen wurde. Auch ist Dutschke im Gespräch mit Gaus wesentlich verkopfter bzw. links-verquaster 🙂
Allerding, nach den sozialen Wohltaten, die seit 1969 (sozial-liberale Koalition) so auf die Arbeiter und Angestellten einprasselten (von der Lohnfortzahlung im Krankheitsfall über das Kindergeld bis hin zu üppigen Tarifabschlüssen), ist das Zitat unfreiwillig komisch. Ökonomisch war es zwar die Zeit nach dem Boom, der Strukturwandel lauerte (v.a. auf das sog. Lumpenproletariat), aber die Zeit der krassen Maloche der 50er und 60er Jahre war weit weg.