Vor acht Jahren fand der Euromaidan-Putsch statt. Ein Jahr darauf begann die sogenannte Flüchtlingskrise, welche den Aufstieg rechtspopulistischer Parteien und Politiker als Reaktion bewirkte. Die Empörung über illegale Masseneinwanderung und Gendersterne hatte jedoch nur eine Ventilwirkung; westliche Institutionen haben seitdem ihr »Great Awokening« erlebt und binnen weniger Jahre linksaußen stehende Theorien zur Staatspolitik gemacht. Die Fronten zwischen der »woken«, mit Milliarden Steuergeldern subventionierten Zivilgesellschaft und oppositionellen Milieus sind verhärtet.
Im Zuge der Corona-Maßnahmen haben sich die Gräben vertieft. Westliche Gesellschaften sind soziokulturell und ethnisch fragmentiert und in nahezu jeder Debatte gespalten. Nun hat Russland die Invasion der Ukraine gestartet. Es herrscht Krieg im Osten Europas. Binnen weniger Wochen ist die seit zwei Jahren andauernde Corona-Psychose gegen eine seltsame Begeisterung für militärische Reaktion, samt der Inkaufnahme eines nuklearen Weltkrieges, getauscht worden. Ukrainische Nationalisten, die im Kampf für ihr Vaterland bluten, werden von denselben westlichen Medien gefeiert, die vor Mikroaggressionen warnen. Und plötzlich existiert das Volk als Schicksalsgemeinschaft auch für bundesdeutsche Journalisten wieder. Über jeder Behörde weht nun die ukrainische Flagge, die EU agiert scheinbar geeinter als je zuvor, und einige träumen von einem wiedererstarkten europäisch geprägten Westen, der sich der »woken« Irrwege des letzten Jahrzehnts entledigt und dem Iwan zeigt, wo’s langgeht. Eine Wiederaufführung des Kalten Krieges liegt in der Luft, und einige Rechte wollen ihren Platz einfordern. Doch wo ist dieser?
Die Rechte sollte nach mehr als einem halben Jahrhundert der Westbindung nicht auf das falsche Spiel der medialen Massenhysterie, der Betroffenheitsökonomie, PsyOps und Gaslichterei hereinfallen, insbesondere nach den »Black-Lives-Matter«-, Klima- und Corona-Exzessen der letzten drei Jahre. Jene Journalisten der Springerpresse, die nun den nationalen Kraftakt der Ukraine bejubeln, vertreten und verteidigen hierzulande volks- und familienfeindliche Politik. Und jene Institutionen, denen man nun wohlwollend die Versorgung von ukrainischen Flüchtlingen anvertrauen möchte, machen aus einem slawischen Volk »Afrokrainer« und lassen es zu, dass eine geflüchtete Ukrainerin von nichteuropäischen Migranten vergewaltigt wird. Ein plötzlich gefundenes Vertrauen in westliche Institutionen scheint also irregeleitet.
Dass der Westen rechte und nationalistische Kräfte Europas absorbiert und für seine Zwecke missbraucht, ist ein wesentliches Kapitel der Nachkriegsgeschichte und amerikanischer Strategie. Dass der »Red Scare« und alte Erzählungen vom bösen Iwan aber 2022 nochmals einen beachtlichen Teil der deutschen Rechten erreichen würden, ist durchaus überraschend. Revanchismus und Träume vom deutschen Königsberg sind völlig sinnfrei, wenn man als Deutscher im eigenen Staat in keiner Position ist, eigene Agenden zu setzen. Man darf nicht vergessen, dass autochthone Deutsche in der BRD nicht das Staatsvolk per se, sondern nur eine Gruppe von vielen darstellen. Obendrein noch die einzige, die staatlich benachteiligt und deren kulturelle und historische Identität sukzessive getilgt wird.
Der gesamte Westen kriminalisiert explizit weiße Identitätspolitik. Die asiatische Horde der Russischen Föderation ist im Falle eines nichtnuklearen Weltkrieges als Bedrohung womöglich real – realer aber noch ist die ethnische Ersetzung europäischer Völker im direkten Einflussbereich des Westbesatzers. Sie findet statt, jetzt. Wenn dieses westliche System sich nun mit konkurrierenden Mächten wie Russland, Indien, dem Iran oder China konfrontiert sieht, ist dies für uns keine Katastrophe – es ist vielleicht sogar die einzige Chance, als Volk noch lebend aus der Pax Americana herauszukommen.
Denn innerhalb des »woken« westlichen Systems ist für rechte Standpunkte und eine tatsächliche Selbstbehauptung europäischer Völker kein Platz. Die Versuche einer metapolitischen Wende und des patriotischen Aktivismus im Laufe der 2010er sind schlicht daran gescheitert, dass kein Teil des Institutionskorpus und der herrschenden Eliten Nutzen oder Legitimation in den Anliegen rechter Europäer sieht – sonst wäre die Identitäre Bewegung heute das, was »Fridays For Future« und »Black Lives Matter« geworden sind. Mehr noch; sie werden als systemdestabilisierende Gefahr identifiziert. Daran ändert sich auch nichts, wenn einige Rechte nun die Ukraineflagge schwenken und Kernüberzeugungen öffentlich ablegen. Äußern sie sich kritisch zum realitätsparodierenden Erfolg irgendwelcher Transathleten oder zur andauernden illegalen Migration, wird ihr Twitter-Konto dennoch gesperrt, selbst mit Ukraine-Emoji.
Die herrschenden Eliten des Westens haben die Subversion, die psychologische Kriegsführung und die Methoden des Social Engineering perfektioniert; sie sind als solche das Produkt einer erfolgreichen Gesellschaftstransformation mit diesen Mitteln. Eine reformistische Kraft in Form einer Partei wie der AfD wird keinen fundamentalen Wandel herbeiführen ohne eine Veränderung der Gesamtlage, wonach die Stabilität oder Legitimation dieser Ordnung auf dem Spiel steht.
Rechte Träumereien und strukturelle Realitäten
Die Ankündigung eines Sondervermögens für die Bundeswehr durch Bundeskanzler Scholz zur Erfüllung des Zwei-Prozent-Ziels hat europäische sowie amerikanische Rechte dazu verleitet, nun von einer fundamentalen Kurskorrektur zu träumen. Berichte, dass sonst so zensurfreudige Techkonzerne positive Beiträge über »Asow« und dergleichen ausnahmsweise zulassen, kamen dazu fast wie ein Wunder. Und einige sehen den Pfad schon klar vor Augen: Der Westen könne sich die Dekadenzprojekte der LGBTQ-, Migrations- und Klimalobby nicht mehr erlauben, der Amerikaner werde sich aus Europa zurückziehen, sich auf die Einhegung chinesischer Machtansprüche im Pazifikraum konzentrieren müssen und die BRD als zentrale Kraft die EU und europäische NATO gegen die russische Bedrohung führen lassen. Und dafür werde man die antideutschen Sojabuben aus den Institutionen nehmen und mit stabilen Patrioten ersetzen müssen. Die Stunde der Reconquista ist da. Oder etwa nicht?
Selbst wenn man diese These akzeptiert, scheitert man im zweiten Schritt an der Realität. Wenn nicht mehr die linksliberale Funktionärskaste den Ton angeben und die Stellen besetzen soll, wer dann? Eine funktional ausdifferenzierte rechte Ersatzelite gibt es – Stand heute – nicht. Keinen Adel, keine Soldatenkultur, keine Kaderpartei. Die Rechte hat weder ausreichend Personal noch die notwendige Infrastruktur zur Ausbildung derselben. Wer würde also die konsensbildenden Medien, Thinktanks, Ämter und Verwaltungsbehörden leiten bzw. ersetzen? Wer würde diesen Staat führen und die dafür notwendige Legitimation der öffentlichen Meinung herstellen können? Vermutlich die vor kurzem deplatzierte Elite: das liberalkonservative Bürgertum. Im besten Fall also die Roland Tichys, im schlimmsten Fall die Friedrich Merzens dieser Republik. Also jene Elite, die für die Westbindung unseres Landes ursprünglich eingesetzt und ausgebildet und in den letzten Jahren ersetzt wurde. Und auch das ist komplett realitätsfern.
Denn für den Westen würde dies sein Ende als globalistischer Hegemon bedeuten. Eine ideologisch fanatische, durchgekaderte Elite, nämlich jene linksliberalen Hyperprogressiven in den linken und grünen Parteien, Medien und NGOs, ist für den Westen notwendiger als die Reste des notorisch handlungsunfähigen alten Bürgertums, das zum einen in der Zahl schrumpft und zum anderen nicht repräsentativ für die heutigen Institutionen und das darin ausgebildete Personal ist. Was soll ein LibKon-Prof erreichen, wenn die Mehrheit der Dozenten und Studenten aus blauhaarigen Queerfeministen besteht, für die selbst der jetzige Territorialstaat einen Ausdruck weißen Kolonialismus bedeutet? Man kann diese Personen nicht auf einen Schlag entfernen, solange man an den westlichen Institutionen festhält. Man würde zwangsweise ein zweites ’68 erleben und wäre erneut da, wo wir jetzt stehen. Soll heißen: Man kann die Logik des Westens nicht ignorieren und die Uhr einfach zurückdrehen. Der Westen hat strukturell und ideologisch keine Alternative zur »Wokeness«.
»Wokeness« ist westlich
Das klassische Bürgertum war als staatstragende Klasse schon immer politisch nutzlos – und für die Rechte von vornherein der Urfeind. Es erhob sich über den Adel und schmückte sich als Zerstörer der alten Ordnung, leitete seine Klassenlegitimation aus den Mythen des universellen Fortschritts und der Aufklärung ab – also den gleichen Ideologemen, auf die sich nun die »woken« Genderkommissare berufen. Es wirkte mit seinen Kabalen und wechselnden Bündnissen zwecks größeren Einflusses zur Status- und Profitmaximierung auf die herrschende Politik von Beginn an subversiv und war stets von anderen Gruppen abhängig. Direkt herrschte das deutsche Bürgertum nur sehr kurz.
In den Tagen deutscher Stabilität, Souveränität und Macht herrschten die Aristokratie, der Soldaten- und Offiziersstand oder eine ideologisch und funktionell ausgerichtete Kaderpartei. Und als der Krämerstand dann vom Besatzer die Verantwortung im Nachkriegsdeutschland erhielt, folgten statischer Rechtsstaatsfetischismus und dennoch der »Marsch durch die Institutionen« ohne nennenswerten Widerstand durch die linken Enkel. Auch das ist keine Überraschung. Dass sich im Westen im Zuge der Reeducation eine neu-bürgerliche Klasse mit den Charakteristiken einer linken Weltrevolutionsbewegung entwickeln würde, quasi ein Pendant zu faschistischen oder marxistischen Bewegungen und Organisationen, ist angesichts der strukturellen Bedingungen der Moderne und insbesondere der Entwicklungen des Kalten Krieges nur logisch.
Viele Rechte, insbesondere die 2015 konvertierten oder Seitenwechsler, sind sich nicht im Klaren, wie der Westen den Kalten Krieg geführt hat. Dass es sich tatsächlich um einen Kultur- und Informationskrieg handelte. Ihnen ist nicht bekannt, dass es eine bewusste linksliberale Kulturpolitik gab, die zum Kulturbruch ’68 führte, dass die CIA moderne Kunst zu diesem Zweck gefördert und der amerikanische »Congress for Cultural Freedom« den Vorlauf der heute im Westen dominierenden linksliberalen Vorstellung von Freiheit erarbeitet hat. Oder dass es ein zentrales Anliegen war, eine mit dem amerikanisch-neoliberalen Modell kompatible alternative Linke zu fördern, die sowjetische Sympathien neutralisieren sollte. Und dass aus diesem Grund die Frankfurter Schule aus ihrer Bedeutungslosigkeit direkt in amerikanische Universitäten gehoben wurde. Diese Dinge werden oftmals ignoriert oder sind schlicht nicht bekannt, in der Regel glaubt man, es habe eine marxistische Unterwanderung des Westens gegeben; so als habe der liberale Westen zuvor implizit die gleichen Ideale und Ziele wie die europäische Rechte vertreten.
Daraus resultiert die Vorstellung, dass der Westen erst nach dem Niedergang des Sowjetimperiums aufgrund eines fehlenden Feindbildes und der unerwarteten Rolle als alleiniger Welthegemon falsch abgebogen sei. Und dies ist eine fatale Fehlannahme, die eben auch in der Vorstellung mündet, man könne im Rahmen westlicher Politik jetzt mit Russland als erneutem Feindbild korrigierend wirken. Die Weltkriegsveteranen bekamen im Zweckbündnis gegen die Sowjetunion statt Gefängnis doch noch mal einen wichtigen Posten. Einige scheinen hoffnungsvoll zu glauben, Operation Paperclip würde sich noch mal wiederholen. Doch das ist ein Irrtum. Wenn der Chef des britischen Geheimdienstes, Richard Moore, betont, der Westen würde sich von Russland in erster Linie durch seine LGBT+-Rechte unterscheiden, ist dies das westliche Erbe des Kalten Krieges und nicht eine peinliche Fehlentwicklung der 2010er oder das Ergebnis östlicher Unterwanderung.
Im globalisierten Zeitalter kann der Westen sich ohnehin nicht »gesundschrumpfen«. Alle für die Rechte als absurde Dekadenz und Verfallserscheinung auftretenden Prioritäten westlicher Politik sind Soft-power-Mittel. Der Westen kann diese nicht aufgeben, ohne seinen Einfluss und ideologische Kohärenz zu verlieren. Obendrein würde es konkurrierenden Eliten in verschiedenen Regionen die Tür öffnen, um jene »woken« Kader abzusägen. Der Westen kann nicht zurückfahren, weder strukturell aufgrund der kapitalistischen Bedingungen seiner (noch bestehenden) Macht, noch ideell aufgrund des Anspruchs als Welthegemon und seiner liberalen Orthodoxie. Letztere trugen europäische Rechte zum Teil noch mit, als damit Sanktionen gegen muslimische Völker und Interventionskriege im Nahen Osten gerechtfertigt wurden. Mittlerweile sollte der Fehler der eigenen Identifikation mit den institutionellen Hüllen des westgebundenen Europa wohl für jeden ersichtlich geworden sein, da auf heimischem Boden Farbrevolutionen zur Norm geworden sind (mit der Kabale gegen den Wahlkampf von Donald Trump ja sogar im Kernland des Imperiums) und da man spürbar zur entfremdeten Gruppe im eigentlich beheimateten Staat gemacht wurde.
Fazit: Dissidenz bewahren
Geopolitische und global-strukturelle Schocks sind für indigene Europäer und ihre Avantgarde der politischen Selbstbehauptung – also die politische Rechte – die einzige Chance auf Veränderung und Einfluss. Man muss als rechter Europäer hierzulande als kleinste Minderheit denken. Die Stärkung westlicher Institutionen ist für uns mindestens ebenso tödlich wie der militärische Angriff eines anderen Staates. Und im Gegensatz zur Vorstellung einer russischen Invasion der BRD sind der Große Austausch, die Reeducation und die transhumanistische Agenda sowie amerikanische Besatzungstruppen auf deutschem Boden real. Die Schäden, welche uns die Westbindung brachte, sind irreparabel. Wenn es kein deutsches Wesen, keine deutsche Elite und keine genuin deutsche Kultur mehr gibt, kann es kein souveränes Deutschland geben. Und wenn es in wenigen Jahrzehnten überhaupt kein deutsches Volk mehr gäbe, erübrigten sich militärische Sicherheitsstrategien.
Der Kampf deutscher und europäischer Rechter findet daheim statt, gegen den Westbesatzer und seine Agenden. Und dieser Kampf ist psychologisch, geistig, kulturell und institutionell. Als Rechte möchten wir in der Welt der uniformierten Heere, der klaren Hierarchien und aufrechten Gefechte leben. Vielleicht liegt hier der Grund, warum sich einige nun stellvertretend so intensiv in den heldenhaften Kampf ukrainischer Nationalisten vor Kiew denken. Das ist nachvollziehbar. Doch das ist eben die Falle. Ein territorialer Konflikt mit geopolitischen Ursachen wird vom Westen zum Weltanschauungs- und Systemkrieg propagiert. Es geht ihnen um Gay-Pride-Paraden auf ukrainischen Straßen, nicht die Selbstbehauptung eines europäischen Volkes. Und in dieser Lage existiert keine Seite, für die man als Rechter offen Partei ergreifen kann. In jedem Fall kann es nicht der Westen sein. Das gilt tragischerweise ebenso für die Ukrainer, die im Falle einer Anbindung an die EU oder sogar die NATO mit den gleichen globalistischen Besatzerprojekten konfrontiert wären wie wir.
Wir haben als authentische Europäer mit dem Westen seit sehr langer Zeit nichts mehr gemein, als Deutsche traten wir sogar als direkte Widersacher auf, ehe wir selbst die ersten Opfer einer wesensverändernden PsyOp wurden, als Blaupause für den Kampf gegen den »alten weißen Mann«. Mag der Begriff einigen noch als Synonym für das griechisch-römische Europa der Antike oder das fränkisch-christliche Mittelalter geläufig sein, so teilen uns westliche Institutionen in aller Schärfe mit, wofür sie stehen: Transmenschenrechtsuniversalismus, Globalisierung und die Negation des konkreten, beheimateten Menschen.
Der Westen ist als Konkurrenz zu kontinentaleuropäischen Ideen und abendländischen Lebenswelten sowie der marxistischen Revolutionstheorie aufgetreten und siegte – und dies nicht zuletzt dank der Vitalität europäischstämmiger Männer und Frauen, die er nun obsolet machen will. Dass in der Logik der liberalen Fortschrittsdogmen sich jener Westen als Blaupause für die Weltordnung nun von den autochthonen Europäern sowie den Strukturen und Mechanismen, die ihre Selbstbehauptung begünstigen (und damit sein global-universelles Gebilde zum Einsturz bringen könnten) emanzipiert, steht absolut im Einklang mit westlich-globalistischen Machtimperativen. Multikulti und sexuelle Freiheit schwächen den Westen nicht – sondern uns Europäer, auf deren Trümmern er baut.
Konservative und Rechte, die hier verwirrt sind, sind leider in die Falle des Besatzers gefallen: Sie haben sich mit den Institutionen identifiziert, die dazu da sind, sie und ihr Volk zu entmachten, umzuerziehen und letztendlich zu ersetzen. Liberalismus bedeutet Entkernung, die Nationalstaaten sind längst nur noch Hülle vergangener Realität, reine Organisationseinheiten. Der Westen bedeutet Emanzipation der abstrakten Menschheit, und er lässt dabei keinen Raum für einen selbstbestimmten, verwurzelten Europäer. Deshalb kann es keine Identifikation mit jenem Machtblock geben, der unsere Existenz zu einem »weißen Privileg« erklärt, das es um des Fortschritts willen zu überwinden gelte.
Als europäische Rechte müssen die eigene Organisation, eigene Parallelstrukturen und ein eigenes alternatives Modell zum bestehenden Westen an erster Stelle stehen. Keine westliche EU, kein westlich dominiertes »Intermarium« und natürlich auch kein russisches Protektorat. Alle Hoffnungen auf eine selbstständige Korrektur der EU und BRD sind vergebens. Die AfD verstand sich stets als Partei des Volksprotests, die bei einer solchen Korrektur behilflich dienend zur Seite stehen wollte. Doch der Westen will keine Hilfe seiner Vasallen. Auf dem Weg zum postnationalen Weltstaat sind die Anliegen weißer Völker nur ein Hindernis.
Der Westen, allen voran die USA als globalistischer Motor, muss erst einen dermaßen schmerzhaften Schock erfahren, dass der Mythos selbst delegitimiert wird – und damit die amtierenden »woken« Eliten. Was unberührt bleibt bei allen derzeitigen Notlagen, ist der Mythos des Westens von der angeblichen Freiheit, Gleichheit, Sicherheit und dem Wohlstand. Mit den Zensurmonopolen der Techkonzerne, der offen weißenfeindlichen Kulturpolitik, den brennenden Großstädten während der George-Floyd-Unruhen und der rasenden Inflation sowie den drohenden Versorgungsengpässen könnte damit Schluss sein. Die Rechte muss daher den Westen und Amerika als Mythos entlarven. Als das, was dieser ist: die Konsequenz, wenn sich Europäer von ihren Wurzeln entfremden und in faustischen Höhen der Abstraktion verlieren – wenn die reine Idee über das Konkrete gestellt wird.
Der eigene Entwurf einer Alternative zum falschen Ganzen muss sichtbar kommuniziert werden und unseren Landsleuten in der Zeit, wo ihr westlicher Besatzer den Verzicht auf ein beheiztes Heim als Zoll für »die Freiheit« aufzwängen will, ans Herz gelegt werden. Sich dem neuen Westextremismus unterzuordnen, der angesichts externer Konfrontation das fragmentierte, falsche Ganze zusammenhalten soll, ist für die Rechte hingegen keine Option. Wir sind Dissidenten. Daran ändert sich vorerst nichts. Und wir können als Richtiges nicht im falschen Ganzen existieren. Das weiß auch der westliche Hegemon. Das mag nicht sehr angenehm sein und einige haben sich 2016 vermutlich einen schnelleren, glamouröseren Erfolg erhofft, doch die Geschichte ist langatmig und das Schicksal unseres Volkes kein Legislaturprojekt und kein Kriegseinsatz für fremde Mächte. Eines ist nur gewiss: Imperien fallen.
(Autor: Marvin T. Neumann)
Dieser Podcast ist eindeutig falsch gepolt. Inhaltlich kann ich das meiste nachvollziehen, richtig zusamnengefasst.
Bis auf eines:
Die ganze Sache ist dem Ukrainischen Nationalismus geschuldet, das stimmt. Und der Überfall Russlands ist im Grunde ebenso national motiviert. Aber die Regierungen des Westens sind keine Rechten, sondern Links liberal Grün beeinflusst.
Rechtspolitische oder Rechtskonservative Positionen heute entsprechen eher jenen der Sozialdemokraten und Konservativen von Gestern. Man braucht sich nur die Statements und Reden von Schmidt und Co anhören.
Wahrscheinlich einer der besten und klarsten Texte, die ich zu der Thematik bisher gelesen habe. Danke!
Super Beitrag. Bitte mehr davon.
Hervorragender Text. Aber soweit ich weiß, hängt der Autor dem universalistisch-antiweißen Christentum an. Damit befindet er sich in der gleichen Schizophrenie wie Martin Sellner. Ich kann den globalistischen Universalismus nicht mit einer globalistisch-universalistischen Fremdreligion bekämpfen. Die noch dazu Schuldkult (Erbsünde), andere Wange hinhalten (Feindesliebe) predigt und ein fremdes Volk als für die Herrschaft über alle anderen Völker (also auch das des Autors – Deuteronomium Kap 7) auserwählt.
Guter Artikel, zwei kleine Korrekturvorschläge:
Gastlichterei -> Gaslichterei
und dem Wohlstandes -> und dem Wohlstand
Ist denn „der Westen“ die einzige mögliche Alternative für die deutsche Rechte?
Nationalismus ist ja nicht nur in Russland und der Ukraine die vorherrschende gesellschaftliche Strömung, sondern auch in Polen und in Ungarn.
Im Westen gibt es in Frankreich und Italien starke nationalistische Bewegungen.
Ganz praktisch ist es sinnvoller Gemeinsamkeiten mit den Nationalisten in Osteuropa als mit den Nationalisten in Russland zu suchen.
Die Umgestaltung der EU zu einer föderalen Republik wie sie die SPD und Teile der Grünen propagieren wird von den meisten Europäern abgelehnt.
Die Mutation der EU von einer Freihandelsgemeinschaft mit gemeinsamen Standards – vom Eurostecker bis zu den Handelsklassen für Gurken & Bananen – zu einem Superstaat der sich in immer mehr Dinge einmischt die der nationalen Politik unterliegen sollten war einer der Gründe warum Großbritannien die EU verlassen hat.
Ich sehe auch ehrlich gesagt kein Vorbild in der russischen Föderation für die Europäische Rechte.
Die russische Föderation ist ein Vielvölkerstaat bei dem ein Volk – die Russen – ganz klar dominiert.
Ironischer weise ist das die Idealvorstellung vieler deutscher Linker für die EU. Ein europäischer Vielvölkerstaat, der dann aber die Politik umsetzen soll die von deutschen Linken als optimal definiert wird.
Sehr gut geschrieben, vollkommen richtig! Das Compact Magazin, das ich abonniere, geht mir schon zu sehr unkritisch Richtung russische Propaganda ala: „Wir kämpfen gegen den Faschismus und Nazi’s“. Andererseits muss hier ein jeder Patriot auf Seiten Russland’s stehen, sei es nur deswegen die Niederlage des Westen’s, der moralischen Kolonien der USA (Savitri Devi), zu erhoffen. Das Problem der heutigen Rechten ist ebenso, dass die Coronademonstranten die vorher nie politisch aktiv waren und im Herzen zumeist Linke sind, auf diesen Antifaschismus Quatsch reinfallen oder schon immer reingefallen sind. Damit beflügeln sie noch das Narrativ, den Schuldkult der Deutschen. Diese Trommler sind leider genausowenig Verbündete wie die „christlich/konservativ/bürgerlichen Feiglinge der Jungen Freiheit oder Tichy.
Ich bin eher zufällig auf diesen Artikel gestoßen und war vorher nie ein Leser dieser Seite. Trotzdem fühle ich mich angesprochen, gerade deshalb, weil ich mich politisch als national- und rechtskonservativ einschätze. Ich schreibe hier aus der Wahrnehmung eines berufstätigen Schweizer und „Krämers“, wie hier scheinbar beruflich erfolgreiche und kapitalistisch denkende Menschen diskreditiert werden.
Wie der Autor richtig erkannt hat, hat sich die westliche Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten gewandelt und ist, mit der Abkehr vom Zwei-Parteien-System, in politischer Hinsicht diverser geworden. Im Zuge dessen melden sich gesellschaftliche Minderheiten, nehmen wir Feministen, Genderprofessoren oder Social Justice Warrior als Beispiel, immer lauter zu Wort. Sowohl von den Mainstream Medien, als auch der zunehmend selbstbemitleideten Rechten, wird diese Gruppe und deren Einfluss auf die Kultur und Gesellschaft deutlich überhöht. Im gesellschaftlichen Alltag spielen diese allerdings eine untergeordnete Rolle und haben einen zu vernachlässigenden Einfluß auf das reale Zusammenleben. Zumindest ist mir in meinem geschäftlichen und privaten Umfeld niemand bekannt, der tatsächlich gendert oder eine feindseelige Haltung gegenüber unserer nationalen Identätet hat.
Eine durchaus reale Bedrohung hat jedoch das Gebahren Russlands. Die Verbreitung russischer Propaganda über soziale Medien und Internetplattform nimmt immer skurillere Maßstäbe an, die wenig mit einer „alternativen Meinung“, sondern vielmehr mit einem sublimen Kriegstaktik zu tun haben. Menschen sollen gespalten und dadurch die geopolitische Handlungsfähigkeit der westlichen Regierungen geschwächt werden.
Tatsächlich ist die Meinungsfreiheit, die landesfeindliche Propaganda zulässt, eine der größten Schwächen der westlichen Gesellschaft. Denn anders als der Autor, sehe ich einen russischen Durchmarsch durch Europa durchaus als reale Gefahr, die nur durch eine deutlich stärkere, militärische Abschreckung verhindert werden kann. Die massive Aufrüstung der europäischen Armee und eine allgemeine Wehrpflicht sollte nun das oberste Gebot der Stunde sein. Ich bin mit ihm jedoch einig, dass wir die Bewirtschaftung des Pseudo-Proletariat (linksliberale Eliten und Migranten) der Parteien des linken Spektrums entgegentreten müssen. Einen kulturellen und politischen Wandel der Gesellschaft lässt sich allerdings nur durch die Jugend herbeiführen, am effizientesten über einen allgemeinen Wehrdienst der Werte wie Kameradschaft und Vaterlandstreue vermittelt. Um eine selbstbewusste Zukunft als Europäer zu haben, müssen wir Entschlossenheit zeigen und uns auch energiepolitische (Atomkraftwerke!) und landwirtschaftliche (Subvention des Agrarsektors) Souveränität erlangen und das kapitalistische System, welches in der Produktion jeglicher Planwirtschaft überlegen ist, mit den nationalen Interessen der europäischen Staaten anwenden (unternehmensfreundliche Politik, tiefe Steuern für Unternehmen und Privatpersonen, schlanker Staat). Ich bin überzeugt, dass so die westliche Hegemonie und auch die kulturelle Identät unserer europäischen Staaten blühen kann.