Am 3. April 2020 veröffentlichten wir als Verlag mit Natiokratie von Mykola Sziborskyj das »Manifest des ukrainischen Nationalismus«.
Diese schwierige Übersetzung, die mehrere Jahre in Anspruch genommen hat, konnten wir nur durch einen ständigen Austausch mit Freunden aus der Ukraine bewerkstelligen; Freunden, die an der Front waren – und es auch heute wieder sind.
Wir haben lange darüber gesprochen, warum dort gekämpft wird, welche Motivation diesen und jenen antreibt und in welcher geopolitischen Situation sich die Ukraine eigentlich befindet. Auf einen »geopolitischen Nenner« sind wir nie gekommen, das kann man auch öffentlich einräumen.
Gleichwohl haben wir als Verlag den Kampf der Ukrainer immer »verstanden«, gewissermaßen historisch-realistisch nachvollziehen können. Das Buch von Mykola Sziborskyj war dafür mindestens zum Teil verantwortlich. Wer kann es lesen, ohne dass seine Gedanken stärker als vorher um die Widersprüche zwischen der Ukraine und Russland kreisen? Wir sind solidarisch mit unseren Freunden, respektieren ihr Opfer und ihre Leidenschaft. Und vor allem maßen wir uns aus unserem gemütlichen Zuhause kein Urteil an über jene, die an der Front stehen.
Zu verleugnen, dass hier »zwei Ebenen« betrachtet werden müssen, ja dass auch zwei Herzen schlagen, wäre unaufrichtig. Denn obwohl wir solidarisch mit unseren Freunden in der Ukraine sind, müssen wir konstatieren, dass der Ukraine geopolitisch derzeit eine bittere Rolle als Rammbock fremder, »westlicher Interessen« zugewiesen wurde.
Es ist eine Tragödie. Am Ende werden auf beiden Seiten jene verlieren, die Idealismus in sich tragen und überzeugt sind, für die je richtige Sache zu kämpfen. Wenn der Konflikt »vorbei« ist, wird man sie fallen lassen, vielleicht sogar kriminalisieren.
In unserem Vorwort zu Natiokratie gehen wir auf einige dieser Punkte ein. Es kann hier kostenfrei gelesen werden.
Abschließend: Als »Rechte«, die in Deutschland vor allem einen kulturellen Kampf kämpfen, täten wir gut daran, ein Mindestmaß an Demut zu zeigen. Denn auf beiden Seiten sterben gute junge Männer für eine Idee. Dass sie dabei missbraucht werden, ist der wahre Grund zur Traurigkeit.