Der Buchhandel ist eine Branche, die sich seit jeher damit rühmt, besonders diskussionsfreudig und vielfältig zu sein. Da wird Salman Rushdie geehrt, werden Gandhi und Tucholsky zitiert, und manchmal darf sogar der olle George Orwell dazu herhalten, den Widerstandsgeist der eigenen Blase auf Instagram zu beschwören – nur: wogegen eigentlich?
Spätestens die Frankfurter Buchmessen der vergangenen Jahre haben gezeigt, was dran ist an der Mär des »widerständigen« Buchhandels. Einheitsbrei allerorten, Buchhandlungen als Orte der gähnenden Langeweile, die immer gleichen Bücher, die immer gleichen Beschwörungen und Zitate. So viel »Toleranz«, dass kein Kunde mehr Interesse hat an dem, was in den Regalen feilgeboten wird.
Und nun?
Die Branche, wir und die Zeitenwende
Gleichzeitig tut sich aber etwas in dieser Republik: Die Wahlergebnisse der AfD sind – neben den zahlreichen subjektiven Erfahrungen im Alltag – durchaus Indikatoren für einen ganz langsamen, aber stetigen Wandel im Stimmungsbild der Menschen. Jeder kann sie spüren, diese Unzufriedenheit in nennenswerten Teilen des Volkes. Verstehen Sie mich nicht falsch, ich bin niemand, der behaupten würde, ein Großteil des Weges sei schon gegangen. Wir stehen erst am Anfang einer »Kulturrevolution« – und zudem erst am Anfang der großen Repression. Der »Fall Halemba« spricht Bände. Ob es unseren Verlag in ein paar Jahren noch geben wird oder ob wir längst verboten wurden – wer kann das schon sicher sagen?
Und dennoch: Die Zeit ist reif, den Wandel auch gesellschaftlich stärker abzubilden. Für viele Buchhändler, die sich bisher aus naheliegenden (wirtschaftlichen) Gründen bedeckt hielten, könnten neue Zeiten anbrechen: nämlich jene der partiellen Öffnung. Einer Öffnung, die es uns, den konservativen und rechten Verlagen, erlaubt, endlich noch sichtbarer zu werden – und zwar auch für die Touristen und »Unbedarften« in den Fußgängerzonen dieses Landes.
Wir richten ein Angebot an den mutigen Buchhandel
Daher formulieren wir nun ein Angebot an den Buchhandel. Und dafür brauchen wir vor allem Ihre Hilfe! Wir wollen rein in die Schaufenster, in die Regale und in die Auslagen der Buchläden. Vor allem in der bald beginnenden Weihnachtszeit ist das zentral. Daher bieten wir allen Händlern, die uns in ihrem Laden sichtbar auslegen, 50 Prozent Rabatt auf unser Jungeuropa-Sortiment an. Zum Vergleich: Vom Großhandel, der den Markt mit erdrückender Macht dominiert, erhalten die Buchhändler zwischen 20 und (maximal) 40 Prozent Rabatt.
Nun sind Sie gefragt, liebe Leser: Leiten Sie das von uns erstellte Flugblatt – HIER DIE PDF-DATEI HERUNTERLADEN – an den Buchhändler Ihres Vertrauens weiter, drucken Sie es aus und hinterlassen Sie es im Buchladen an der Ecke oder übergeben Sie es, wenn die Beziehung stimmt, direkt an den Eigentümer. So viel Engagement darf und muss sein!
Wir freuen uns, wenn Sie diese besondere Aktion unseres Verlages, dieses Angebot bekannt machen und dazu beitragen, dass der Buchhandel tatsächlich etwas vielfältiger wird. Die Zeit ist definitiv reif!
(Autor: Philip Stein)